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Zeit zu zweit (Von Mann zu Mann)

  • Autorenbild: ©stefan
    ©stefan
  • 11. Jan. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Heute Abend bietet sich eine seltene Gelegenheit. Meine Frau und ich haben einen freien Abend. Das ist, seit wir mit Kindern beschenkt wurden, eine Seltenheit geworden. Wir lieben sie und erleben schöne Momente mit ihnen. Aber gleichzeitig verlieren wir in ständiger Gesellschaft der Kinder auch die Fähigkeit, uns mal nur auf uns zu konzentrieren, da sich einfach vieles um den Haushalt, die täglichen Aufgaben und die Kinder dreht.


Vor Jahren habe ich mal den Gedanken gehört, dass zur Stärkung und Erhaltung der Ehe diese Zeiten zu zweit wichtig sind. Dabei war von gemeinsamen Spaziergängen und intensiven Gesprächen die Rede, die diesem Ehepaar wertvoll geworden sind. Damals konnte ich noch nicht erahnen, wie wichtig diese gemeinsame Zeit ist und wie schwierig die praktische Umsetzung im Familienalltag einmal werden könnte.


Wir können tatsächlich so im Alltagstrott eingefahren sein, dass wir einander aus den Augen verlieren. Mit zunehmender Routine entgehen uns die Details, die gerade am Anfang die liebenswürdigen Kleinigkeiten am anderen waren. Die typische Handbewegung, das schöne Lächeln oder das müde Zwinkern am Morgen.


Wann habe ich ihr das letzte mal einen Wunsch von ihren Augen abgelesen? Wann habe ich den lautlosen Hilfeschrei bemerkt, als sie mit einer Situation überfordert war? Wann habe ich darüber nachgedacht, wie ich sie entlasten kann?


Als Ehemann habe ich den göttlichen Auftrag, meine Frau zu lieben (Epheser 5,25). Dazu gehört, dass ich ihr eine starke Schulter biete, an der sie sich anlehnen kann, dass ich der Familie mit Liebe vorstehe und meine Frau im Alltag unterstütze. Dabei geht es nicht um meinen eigenen Vorteil, sondern in erster Linie darum, das Beste für meine Frau zu suchen (Philipper 2,4).


Ein Teil dieses Auftrags ist es aber auch, ihr die Zeit zu zweit zu schenken, in der ich ihr meine volle Aufmerksamkeit widme. In diesem Rahmen ist es möglich, ihr in Ruhe zuzuhören. Zu hören, welche Themen ihr auf dem Herzen liegen und sie außerhalb des Alltagslebens beschäftigen. Von ihren Freuden zu hören, genauso wie von ihren Sorgen oder Schwierigkeiten.


Manchmal kann ich darauf eingehen und ihr gezielt helfen. In anderen Fällen können wir das einfach im gemeinsamen Gebet zu Gott bringen.


Aber wie ist es mit meiner Beziehung zu Gott? Benötigt diese nicht auch diese intensiven Zeiten zu zweit, in denen ich alle anderen Einflüsse und Ablenkungen beiseiteschaffe, alleine mit Gott bin, ihm näher komme und ihm mein Herz ausschütte, um es mit seiner Kraft, seinem Willen, seiner Liebe und seiner Weisheit füllen zu lassen?


Diese Freiräume muss ich mir im Alltag erarbeiten. Das ist genauso herausfordernd umzusetzen, wie die Zeit zu finden, um unsere Beziehung in der Ehe zu stärken. Die Erfahrung der letzten Jahre hat mich gelehrt, dass diese Zeit zu zweit in beiden Fällen einen entscheidenden Faktor im Erhalt und der Stärkung der Beziehung spielt.


Wie schön, dass uns all das keine Last ist, sondern wir es aus Liebe tun. Lasst uns deshalb Fleiß anlegen, indem wir uns Zeit zu zweit mit Gott und auch die Zeit für unsere Ehefrau nehmen.

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