Vorsicht, heiß!
- ©andreas
- 30. Mai 2024
- 3 Min. Lesezeit
,Der Stachel, der uns den Tod bringt, ist die Sünde, und dass die Sünde solche Macht hat, liegt am Gesetz...‘(1. Kor. 15, 56a)
Es ist doch bezeichnend, wie sich der 2-jährige Max fasziniert der heißen Kaminscheibe nähert, hinter der hell ein Feuer brennt. "Heiß" warnt eindringlich der Vater: "Nein, nicht drangehen, aua!"
Doch davon lässt sich Max keinesfalls abringen. Die Neugier nach dem Unbekannten bewirkt das genaue Gegenteil. Der Vater geht dazwischen, nimmt ihn auf den Arm, zeigt auf das Feuer und sagt nochmal: "Nein, heiß, aua!" Sanft gibt er ihm einen Kuss auf den Kopf und setzt ihn wieder in sicherer Entfernung vom Kamin ab. Das muss der Kleine jetzt aber verstanden haben. Feuer ist wirklich gefährlich, und die Verbrennung möchte er seinem Sohn ersparen.
Doch das Verbot des Vaters macht herzlich wenig Eindruck auf Max. Kaum berühren seine Füße den Boden, setzt er seine kurzen Beine schneller als vorher in Bewegung - zielstrebig Richtung Kamin, als wenn er damit sagen würde: "Ich mache doch nicht das, was du mir vorschreibst."
Ähnlich verhält sich vielleicht der pubertierende Jugendliche, der sich auf eine Freundschaft mit Gleichaltrigen einlässt, die nach Meinung seiner Eltern einen schlechten Einfluss auf ihn ausüben.
„Immer diese Kontrolle durch meine Eltern! Ich mache das, was ich für richtig halte. Gerade, weil sie mir etwas vorschreiben, tue ich das Gegenteil."
Wie vielen erwachsenen Menschen in unserer heutigen Gesellschaft, passt das Gesetz Gottes nicht, was Er den Menschen in Seinem Wort, der Bibel gegeben hat: nicht zeitgemäß, zu prüde, zu einschränkend, um das Leben selbstbestimmt in Freiheit zu leben.
Der Mensch lebt seit dem Sündenfall in Rebellion gegen Gott. Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer (Röm. 3, 10-18). So sind wir alle in Sünde geboren und der Mensch strebt immer wieder danach, unabhängig von Gott zu leben.
Das war auch der Hauptgrund, warum Adam und Eva in die erste Sünde fielen: ihr werdet sein wie Gott, wenn ihr von der Frucht esst (vgl. Gen. 3, 5)...so die Lüge der Schlange.
Je mehr wir dieser Lüge Gehör schenken, desto mehr entwickelt die Versuchung eine Dynamik, die unsere inneren Wünsche nach Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung, Selbstliebe, Egoismus usw. anspricht. Kurzum: der Mensch möchte selbst Gott über sein eigenes Leben sein.
Satan ist auch heute darum bemüht, Gottes Kinder aus der Beziehung zu Gott zu lösen, um sie unabhängig von ihm zu machen.
In uns steckt eine verdrehte Neigung, etwas zu tun, weil es verboten ist (Röm. 7, 8-9). Der Reiz des Verbotenen bewirkt, dass die Sünde sich mit Macht einen Durchbruch verschaffen möchte.
Heißt das jetzt, dass das Gesetz Gottes sündiger Natur ist (Röm. 7, 7)? Natürlich nicht, nicht im Entferntesten!
Gottes Gebote sind gut und vollkommen!
Die Gesetze Gottes sind den Menschen als Maßstab eines heiligen Lebens gegeben. Weil Gott heilig ist, sollen wir heilig sein. Das ist unsere Bestimmung und nur diese Lebensform führt zu einem erfüllenden, Sinn stiftenden Leben, einfach deshalb, weil dieses Leben Gott in Seiner Heiligkeit verherrlicht.
So können wir uns das Gesetz als Spiegel vorhalten. Es zeigt uns unverblümt unsere Sündhaftigkeit. Doch ein Spiegel ist nicht in der Lage, unser verschmiertes Gesicht zu reinigen.
Das geht nur, wenn wir unser Vertrauen auf Jesu Werk am Kreuz setzen und wenn wir jeden Tag bis zu unserem Lebensende, unseren alten Menschen ans Kreuz bringen.
Sollte dir vielleicht die Entmutigung zu schaffen machen, dass die Macht der Sünde eine Dynamik in deinem Leben entwickelt, so darfst du wissen, dass der obige Vers noch weiter geht und sicher sein, dass die Sünde nicht das letzte Wort in deinem Leben hat, denn:
"Gott sei Dank! Durch Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt er uns den Sieg!" (1. Kor. 15, 56b)
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