Unbemerkt, aber dennoch belohnt!

Kennst du das? Ein Satz aus der Bibel ist immer und immer wieder in deinem Kopf. So, als hätte man einen biblischen Ohrwurm?

Bei mir ist es der Satz ,Alles, was sie tun, tun sie nur, um von den Leuten gesehen zu werden.‘ (Mt. 23,5). Es ist, als ob ich eine Stimme höre, die mir diesen Satz in bestimmten Situationen wiederholt.

Da sitze ich zum Beispiel am Sonntag am Klavier und bemerke, dass es mir nicht egal ist, wie und was ich spiele, und zack, wieder der Satz in meinem Kopf: ,Alles, was sie tun, tun sie nur, um von den Leuten gesehen zu werden.‘

Wir bekommen Besuch und natürlich zeigt man sich von seiner besten Seite. Und schon wieder: ,Alles, was sie tun, tun sie nur, um von den Leuten gesehen zu werden.‘

Ja, sogar beim Tippen dieses Artikels hoffe ich, dass der Korrektor nicht zu viele Fehler findet und wieder: ,Alles, was sie tun, tun sie nur, um von den Leuten gesehen zu werden.‘

Mit der Zeit stelle ich fest, dass es mir ziemlich wichtig sein muss, was Menschen von mir denken und wie sie mich beurteilen. Ein Stück weit ist das ja auch normal. Anstand, Respekt und Nächstenliebe zeichnen uns Menschen aus. Aber warum dieser Drang, gut vor anderen dazustehen? Warum fällt es uns so schwer, unsere Fehler ehrlich zuzugeben und Unvollkommenheit zu zeigen? Es ist doch Dummheit, sich dermaßen von Menschen abhängig zu machen und den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Nein, darum geht es nicht.

Ein anderes Motto muss uns antreiben. Ein Motto wie es dieser Kanal bekommen hat. „Zur Ehre Gottes“, damit ,Alles, was wir tun, wir nur tun, um von dem EINEN gesehen zu werden.‘

Ob im Umgang mit Kollegen und dem Chef, ob bei einem Dienst in der Gemeinde, ob in unserer Wortwahl, unserem Aussehen, unserer Haltung, unserer Gangart oder unserem Lächeln – bei allem haben wir das Ziel, von Menschen unbemerkt und von Gott geehrt zu werden.

,Gebt Acht darauf, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten ausübt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn zu erwarten bei eurem Vater im Himmel!‘ (Mt. 6,1)