Tief herunter statt hoch hinaus
- ©matthias
- 18. Juli 2024
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„Da sprachen die Menschen: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze zum Himmel, und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.
Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.“ 1. Mose 11,4-5
Dieses Ereignis vom Turmbau zu Babel liegt schon ein paar Tausend Jahre zurück. Und obwohl so viel Zeit vergangen ist, sind die hier beschriebenen Menschen denen im 21. Jahrhundert doch so sehr ähnlich!
Offensichtlich lebten sie zu einer Zeit, in der es keine großen Kriege und Kämpfe gab. Es muss in ihrer Gegend sehr friedlich gewesen sein, sonst hätten sie ein solches Projekt niemals planen und umsetzen können. Sie wollten sich einen Namen machen und hoch hinaus. Am liebsten wollten sie so groß sein wie Gott. Ihr Turm stürzte jedoch ein. Gott ließ ihr Vorhaben kläglich scheitern.
„Ihr werdet sein wie Gott“ - 1. Mose 3,5
Mit diesen Worten machte Satan schon Eva ein sehr verlockendes Angebot, das sie schließlich nicht ablehnen konnte. Derselben Versuchung sind auch die Menschen in Babel zum Opfer gefallen.
Heute steht viel mehr das einzelne Individuum im Vordergrund. Deshalb schließen wir uns nicht zusammen, um gemeinsam unseren Turm zu bauen. Stattdessen baut jeder an seinem eigenen Turm - dem Turm der Selbstverwirklichung.
Die Gegebenheiten für diesen Turmbau könnten günstiger nicht sein. Frieden, Freiheit, Wohlstand und eine Gesellschaft, die einen fast schon zur eigenen Vermarktung drängt. „Machen wir uns damit einen Namen“. Dieser Satz der Menschen aus Babel passt ausgesprochen gut in unsere Zeit.
Wir wollen also hoch hinaus. Tatsächlich aber scheitern wir, denn aufgrund unserer Sünde verfehlen wir die Herrlichkeit und Größe, die wir vor Gott haben sollten. Röm. 3,23
Unsere Sünde des „Hoch hinaus Wollens“ ist also die Ursache dafür, dass wir das wirklich Hohe und Erstrebenswerte gar nicht erreichen können.
Doch Gott fand eine Lösung für dieses Problem. Schon zur Zeit des Turmbaus sah er das Treiben der Menschen an. Er stieg herab und handelte.
In Jesus stieg er später nochmals herab. Gott begegnete unserer Selbstverwirklichung mit Selbstverleugnung. Unserem Stolz trat er in tiefster Demut entgegen. Jesus handelte. Er erfüllte Gottes Auftrag als er am Kreuz für unsere Sünden starb.
Nun dürfen wir Nachahmer seiner Selbstverleugnung werden und unser Kreuz auf uns nehmen. Anstatt uns einen Namen zu machen, dürfen wir jetzt Jesu Namen groß machen. Unsere Ehre gehört ihm.
Eva wurde von Satan versucht. Satan war es auch, der die Menschen zum Turmbau verleitete. Und noch immer ist er sehr bemüht, uns für unseren eigenen Turmbau zu begeistern. Aber Jesus hat ihn für immer besiegt, weil er den weiten Weg zu uns herunter kam. Damals gab er uns die Richtung vor: Tief herunter statt hoch hinaus!
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