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Ja, Herr!

  • Autorenbild: ©eduardg
    ©eduardg
  • 6. März
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. März

Da ist diese Frau im Neuen Testament. Wir wissen nicht viel von ihr, nicht einmal ihren Namen. Sie wird als kanaanäische Frau bezeichnet (Mt. 15,22). Sie kommt zu Jesus und hat ein Problem. Ein echtes Problem. Nicht so eines, bei dem die Erhörung der Gebete eine untergeordnete Rolle spielt. Nein, es geht um etwas, was sie dauerhaft beschäftigt und plagt. Etwas, was ihr keine Ruhe gibt. Es geht um ihre Tochter, die „schlimm besessen“ ist.

Aber der Jesus, der sonst Mitleid mit ganzen Volksmengen hatte und alle heilte, schweigt plötzlich. Er scheint sie zu ignorieren. Hast du dich schon einmal gefragt, warum Jesus so reagiert? Warum diese Kälte? Warum schweigt er? Sogar seine Jünger bitten ihn, sie fortzuschicken, weil sie das Schreien dieser Frau nicht mehr ertragen können (Mt. 15,23). Und dann kommt es noch härter: Jesus spricht davon, dass es nicht gut sei, den Kindern etwas wegzunehmen und es den Hunden zu geben.


Und jetzt müsste doch eigentlich die Geduld am Ende sein:

„Von wegen Messias und Heiland!“

„Da hat man ja nichts zu erwarten, außer Enttäuschung.“

Aber nichts davon lesen wir. Die erste Reaktion dieser Frau ist: „Ja, Herr!“ (Mt. 15,27)


Hier hat jemand verstanden, wer vor ihm steht. Es geht nicht um mich, sondern um IHN. ER ist der Herr! Die Prägung unserer Gesellschaft ist, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Es geht um dich! Tue dir etwas Gutes! Meide alles, was dir schadet! Geh auf deine Bedürfnisse ein! Du, du und noch einmal du. DU bist der Herr!


Wenn Jesus unser Herr ist, hat er dann nicht auch das Recht, mit uns so umzugehen, wie er es für richtig hält? Ist er verpflichtet, unsere Gebete zu erhören? Ist er verpflichtet, uns aus jeder schwierigen Situation zu befreien? Haben wir ein Recht auf Freiheit? Auf Gesundheit? Auf gesellschaftlichen Frieden? Nein, haben wir nicht! Und wenn Gott es uns schenkt, ist es Gnade!

Ich kenne deine Umstände nicht. Ich weiß nicht, wie es dir momentan geht. Aber lass uns vor Gott treten und zuallererst „Ja, Herr“ sagen. Denn in erster Linie ist ER der Herr!

Und denke daran, dass es in der Bibel nicht nur glorreiche und starke Männer und Frauen gab, die immer stark im Glauben waren.


Sicherlich kennst du die Geschichte von Hiob. Unfassbar, was der Mann ertragen hat!

Aber da ist auch ein Jeremia. Er verflucht den Tag, an dem er geboren wurde (Jer. 20,14).

Und dennoch sind diese Menschen ein fester Bestandteil der Bibel. Sie sind nicht vergessen. Sie, die wussten, wer der HERR ist, waren immer in SEINER Hand – selbst dann, wenn sie es nicht fühlten.

Darum hat Er ihr Andenken bis in alle Ewigkeit bewahrt.


Und darum lass uns unsere Knie beugen und unseren Stolz beiseite legen. Lass uns die Meinung begraben, wir hätten ein Recht auf dies oder das. Ja, Gott hat zugesagt. Und ja, er wird erhören, wenn er es möchte. Aber in erster Linie lass uns Ihn als unseren Herrn anerkennen!


Meine Motivation für diesen Text ist es, meinen Stolz zu begraben und selbst zu verstehen, dass ER mein HERR ist. Und selbst wenn er mich als „Hund“ bezeichnet, hat er das Recht dazu, und ich kann nur sagen, „Ja, HERR!“, und mich ganz in Gottes Willen legen, denn Jesus selbst hat das auch getan, denn sein „Ja Herr“ vor seinem Vater lautete:


„Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (Mt. 26,39)

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