Hoffnung für Beladene
- ©matthias
- 29. Aug. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Einige Jahre lang war ich in der Spedition tätig. Fast täglich sah ich, wie Lkw nach Lkw bis unters Dach voll beladen wurden und oft mit lauter Musik vom Hof fuhren. Wie viel passt doch in so einen 40-Tonner rein!
Bin ich nicht auch wie einer dieser Lkw?
Ähnlich schwer beladen fahre ich durch die Straßen meines Lebens und mein Herz gleicht einer Ladefläche. Es ist voll bis unters Dach mit Sünde und Schuld. Ich bin nicht nur beladen, sondern schon längst überladen. Solange ich noch selbst am Steuer sitze, komme ich so noch gut zurecht. Zumindest glaube ich das.
In mein Navi gebe ich die Zielorte Freiheit, Glück und Selbstverwirklichung ein. Dorthin soll es gehen. Dabei ignoriere ich gekonnt die wirklichen Zielangaben, die ich aus den Lieferscheinen meiner Ladung entnehmen könnte: Abhängigkeit, Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit.
Die Fahrt ist mühselig. Zum einen deshalb, weil ich diese Last ertragen muss und zum anderen, weil meine gelegentlichen Versuche selbst etwas „von Hand“ abzuladen einfach nur anstrengend und enttäuschend sind. Die laute Musik dröhnt mich zu.
Währenddessen entdecke ich am Straßenrand immer wieder neue Aufträge und tatkräftige Helfer, die mir die nächsten Lasten aufladen wollen. Es wird immer mehr. Aber ist da auch jemand, bei dem ich meine Last abladen kann?
Die laute Musik abzustellen, ist das letzte, das ich noch schaffe, bevor ich unter meiner Last zusammen breche. Es ist plötzlich so still und in diese Ruhe hinein, höre ich eine Stimme, die sagt: „Komm her zu mir, der du mühselig und beladen bist, ich will dir deine Last abnehmen.“ Matth. 11,28
Mir ist klar, dass ich damit gemeint bin. Eindeutiger könnte es gar nicht sein. Ich soll zu ihm rüberfahren. Und ich brauche nicht lange, bis ich den erkenne, der mir dieses wundervolle Angebot macht: Jesus. Er hält sich immer nahe am Wegesrand auf und wiederholt diesen Aufruf immer und immer wieder. Jeder, der bei sich die laute Musik abstellt, bekommt diese liebevollen Worte zu hören.
So beginnt Jesus damit, meine Ladefläche zu leeren. Tonnenweise Ballast wird abgetragen. Bis ich ganz leer bin. Die Ladefläche wird gereinigt. Ich bin nicht mehr wiederzuerkennen.
Aber ich soll nicht leer bleiben. Jesus weiß, dass ich dazu geschaffen bin, Lasten zu tragen. Darum sagt er weiter: „Nimm auf dich mein Joch und lerne von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. So wirst du Ruhe finden für deine Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Matth. 11,29-30
Wie Jesus es hier verspricht, so füllt er meinen Laderaum mit Ruhe und mit Liebe. Er gibt Freude und Hoffnung und setzt sich ans Steuer. Ich lerne das in mir zu tragen, was Jesus in sich trägt. Kurz lächelt er, als er sieht, welche Zieladressen ich ihm Navi eingegeben hatte. Dann gibt er das neue Ziel ein: der Himmel.
Er stellt mir einen neuen Lieferschein aus und auch hier ist der Himmel als Ziel angegeben. Das passt, denke ich und erlebe mit, wie sich mein Fahrzeug um 180 Grad dreht. Es geht in die entgegengesetzte Richtung! Wir fahren denen entgegen, die auf dem selben Weg fahren, wie ich früher.
Jetzt erst nehme ich bewusst wahr, mit welchen Lasten sie sich rumplagen. Der eine transportiert große Steine, voller Gewalt und Kaltherzigkeit. Der andere hat haufenweise Briefe der üblen Nachrede und Verleumdung dabei. Noch ein anderer hat sich mit Alkohol und Rauschgift gefüllt.
Was auch immer ihre Last ist, entscheidend ist, dass sie dieselben Worte von Jesus hören, die ich hören durfte. Deshalb ist es meine Aufgabe auf jedem möglichen Weg auf Jesus hinzuweisen - durch meinen Fahrstil, die Beschriftung meiner Plane oder im persönlichen Austausch auf einem Rastplatz.
Jesus entlädt jeden Beladenen und befreit jeden, der zu ihm kommt. Er allein ist die Hoffnung für Beladene. Auch du kannst dich darauf verlassen!
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