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Freude am Gefundenwerden

  • Autorenbild: ©matthias
    ©matthias
  • 21. Nov. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

In Lukas 15 widmet Jesus ein ganzes Kapitel dem Thema Verlust. Da ist das ahnungslose Schaf, das sich verirrt hat und verloren zu sein scheint. Dann lesen wir von einer Münze, die sich nicht selbstständig machen kann, aber dennoch verloren wird. Und zuletzt auch der Sohn, der sich bewusst dafür entscheidet, seinen Vater zu verlassen und danach einen Abstieg erlebt, der seinesgleichen sucht.


Alle drei Gleichnisse zeigen zu Recht mit dem Finger auf dich und auf mich. Wir können uns unabsichtlich verirren, wie ein Schaf und ohne böse Absicht, den Kontakt zu Jesus, unserem Hirten, verlieren. Wie die eingestaubte Münze, so können auch wir unsere Beziehung zu Gott verstauben lassen und unter all dem Schmutz behaupten, dass wir doch noch immer da sind, wo wir einmal waren. Oder wir rebellieren ganz offensiv gegen Gott und wenden uns von ihm ab, wie es der jüngere Sohn tat.


Jedes Leben verläuft anders, jeder hat seine eigene persönliche Biografie. Wir sind selbständig, individuell und einzigartig. Und doch ist da etwas das uns alle vereint: das Verlorensein.


Verloren zu sein bedeutet, etwas Elementares verloren zu haben. Ja, für uns bedeutet es sogar, all das verloren zu haben:

Die Gerechtigkeit vor Gott

Das Leben in Gott

Die Beziehung zu Gott

Den Frieden mit Gott

Die Freude an Gott

Die Liebe zu Gott

Die Herrlichkeit bei Gott


So schrecklich und enttäuschend diese Tatsache auch sein mag, es kann anders werden. Jesus nutzt diese Gleichnisse gezielt, um uns unmissverständlich klar zu machen, dass das Verlorensein kein dauerhafter und bleibender Zustand zu sein braucht. Im Gegenteil!


Denn Jesus legt seinen Fokus ganz besonders auf das Gefundenwerden! Das Schaf wurde gerettet, weil der Hirte losging, um es zu suchen. Die Münze wurde gefunden, weil die Frau das Licht einschaltete und die Wohnung säuberte. Und der Sohn kam zurück, weil er sich daran erinnerte, dass sein liebevoller Vater ihn erwarten würde.


In jedem Fall folgte eine außerordentliche Freude darüber, dass das Verlorene wieder gefunden wurde. Der Hirte freute sich mit seinen Freunden und Nachbarn, dass er das Schaf unversehrt wieder hat. Die Frau feierte mit ihren Freundinnen und Nachbarinnen den Fund der Münze. Und zuletzt organisierte auch der Vater ein großes Fest zur Rückkehr seines Sohnes.


Alle freuten sich. Nur einer nicht. Der ältere Bruder wurde sogar zornig und lehnte die Teilnahme am Fest ab. Ganz offensichtlich konnte er die Freude am Gefundenwerden seines Bruders nicht wahrnehmen. Er selbst war immer da gewesen, aber änderte das etwas an seinem verlorenen Zustand?


Jesus stellte diese natürliche Gleichung auf:

Verlorensein + Gefundenwerden = Freude


Gott hat uns in unserem verlorenen Zustand gefunden. Im Himmel wurde und wird das riesig gefeiert. Und Freude steckt an, sodass wir uns auch über das Gefundenwerden anderer freuen dürfen!

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