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2 Sekunden

  • Autorenbild: ©erika
    ©erika
  • 28. Dez. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Da war er wieder. Der Ort, der meine Todesstelle hätte gewesen sein können. Jedes Mal wird es mir anders, wenn ich daran vorbei fahre.


Es war Anfang des Jahres. Damals fuhr ich alleine diese Strecke entlang, strömender Regen versperrte mir die Sicht und da der Regen immer heftiger wurde, schickte ich ein kleines Gebet um Bewahrung zu unserem Vater. Ich fuhr weiter und mit einem Mal kam mir von der Gegenfahrbahn ein Auto mit sehr hoher Geschwindigkeit entgegen, kam ins Aquaplaning und das Auto wurde direkt vor mir auf meine Fahrbahn geschleudert und fuhr dann die Böschung rechts neben mir hinauf. Gerade so, als wäre es extra genau vor mir abgebogen. Aus Reflex bückte ich mich im Auto, denn über mich flogen Grasfetzen, die sich durch die hohe Geschwindigkeit und das Hinauffahren auf die Böschung gelöst hatten.


Erst später wurde mir bewusst, wenn ich vielleicht zwei Sekunden schneller gewesen wäre, wäre das Auto direkt in mich hineingefahren und ich weiß nicht, ob etwas von mir übrig geblieben wäre. Aber so ,bog’ es direkt vor mir ab, wurde in die Böschung geschleudert und ich fuhr in der nächsten Sekunde unbeschadet vorbei. (Meines Wissens ist auch dem Fahrer nichts passiert.) Was wäre wenn? Was wäre wenn ich zwei Sekunden schneller gewesen wäre? Meine Kinder hätten keine Mama mehr und mein Mann hätte seine Frau verloren. Aber Gott hat es nicht zugelassen. Diese Situation hat mir wie keine andere gezeigt, dass unser Leben und Lebensende ganz in seiner Hand liegt.


Das Jahr geht zu Ende. Ich bin Gott besonders dankbar für die Bewahrung, die ich nicht nur in dieser Situation erleben durfte, nein auch für die Situationen, in denen ich es vielleicht nicht einmal gemerkt habe, wie Gott seine Hand über mich und meine Familie gehalten hat.


Ein neues Jahr beginnt. Wir wissen nicht, was es bringt. Aber wir dürfen wissen, dass Tod und Leben in seiner Hand liegen und kein Ereignis auf uns zukommen wird, das nicht zuerst an ihm vorüber gegangen ist. Er ist in der Lage, unser Leben bis auf die Sekunde genau so zu takten, wie er es für nötig hält.


Lasst uns unserem allmächtigen Vater gemeinsam für die vielen guten Stunden, Bewahrungen und seine Gnade im letzten Jahr danken und lasst uns vertrauensvoll das neue Jahr in die mächtige Vaterhand legen.


,Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.‘ (Mt. 28,20)

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